Fersensporn

„Fersensporn“ – eine Volkskrankheit?

Der umgangssprachlich verwendete Begriff „Fersensporn“ bezieht sich auf eine knöcherne, spornförmige Ausziehung an der Unterseite des Fersenbeins (= plantarer Feriensporn – siehe Bilder), die sich manchmal sehr auffällig auf seitlichen Röntgenaufnahmen des Fußes zeigt. Die Veränderung wird als Folgereaktion des Knochens auf ansetzende Zugkräfte erklärt, ist bei vielen beschwerdefreien Patienten anzutreffen (30 – 40% der Normalbevölkerung ab 50 Jahre) und gilt somit nicht als krankhafte Veränderung.

In der fußorthopädischen Praxis trifft man jedoch sehr häufig Patienten mit chronischen, belastungsabhängigen Fersenschmerzen, oftmals in Verbindung mit den oben genannten Veränderungen im Röntgenbild. Meist handelt es sich um eine Entzündung der Plantarfaszie, einem starken Band an der Fußsohle. Dieses entspringt am Mittelfuß und setzt an der Unterseite der Ferse an. Hier kommt es bedingt durch mechanische Belastung zu mikroskopisch kleinen Einrissen und Umbauvorgängen im Gewebe, die die Schmerzen mit verursachen. Als Risikofaktoren gelten fortgeschrittenes Alter, erhöhtes Gewicht, eine funktionell verkürzte Wadenmuskulatur und gewisse Fußfehlstellungen. Die Erkrankung ist aber auch bei normalgewichtigen Sportlern (vor allem Läufern) sehr häufig anzutreffen. Etwa 10% der gesamten Bevölkerung hat oder hatte schon einmal die Bekanntschaft mit dieser Krankheit gemacht, die fachlich korrekt Plantarfaszitis (und wie die Leser dieses Artikels jetzt wissen fälschlicherweise oft „Fersensporn“) genannt wird.

Die Erkrankung ist lästig aber nicht gefährlich, stellt jedoch vor allem bei lang andauernden, chronischen Verläufen manchmal eine therapeutische Herausforderung dar. Die Behandlung kann fast immer ohne Operation (konservativ) erfolgen. Wichtig ist hierbei aber die Kombination mehrerer Verfahren. Die wichtigste Maßnahme ist die regelmäßige Durchführung spezifischer Dehnungsübungen für Wade und Achillessehne. Des Weiteren helfen lokale Infiltrationen mit entzündungshemmenden Medikamenten und eine spezielle Fußbettung mit Stützung und Weichlagerung des Fußes. Als ebenfalls effektiv hat sich die Verwendung einer speziellen Nachtlagerungsschiene und die Anwendung von Stoßwellentherapie erwiesen. Unter fachgerechter Therapie beim Fußspezialisten kann fast immer eine vollständige Ausheilung erreicht werden.

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